Zusammenfassung
Es gibt kein logisch gültiges Induktionsverfahren. Induktion ist Extrapolation von bisher erfahrenen Einzeltatsachen auf künftige. Die Zukunft ist aber selbst schon eine Extrapolation, keine Erfahrungstatsache, sondern Erwartung. Um sich nicht bloß auf historische Erkenntnis beschränken zu müssen, ist es unentbehrlich, die Voraussetzung zu machen, daß unter gleichen Bedingungen das Gleiche erfolgt. Auf Grund dieser Voraussetzung läßt sich deduktiv ableiten, was induktiv erwiesen werden sollte, aber nicht möglich ist. Logisch stichhaltige Begründung ist nur deduktiv möglich.
Literatur
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So auch A. Ayer,The Problems of Knowledge, 1956, Ch. II, VIII.
B. Juhos, a.a.O., S. 65.
Russell,Human Knowledge, S. 451.
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Russell,Human Knowledge, S. 451.
Ebenso G. H. v. Wright, „The Logical Problem of Induction“, 1941, S. 159f.
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Eine eingehende logische Analyse der Mill'schen Methoden hat G. H. v. Wright gegeben in „A Treatise on Induction and Probability“, 1951, Ch. V.
Dazu V. Kraft, „Die Grundformen der wissenschaftlichen Methoden“, 1925. Sitzungsberichte der Akademie d. Wissenschaften in Wien. Phil.-hist. Kl. 203. Bd., S. 210f., 236f.
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B. Russell,Human Knowledge, 1948, S. 436.
Wie G. H. v. Wright meint (A Treatise on Induction, 1951, Ch. V, 2).
Auch J. St. Mill hat die Induktion als einen deduktiven Prozess mit unausgesprochenen Prämissen betrachtet. Eine deduktive Begründung der Induktion hat E. Apelt, „Die Theorie der Induktion“, 1948, unternommen.
Was G. H. v. Wright verneint (a.a.O., S. 21, 130).
Dazu Hempel, „Inductive Inconsistencies“.Logic and Language, 1962, S. 141.
So auch B. Juhos, „Über die empirische Induktion“,Studium Generale, 19 (1966), S. 262.
So auch Russell,Human Knowledge, 1948, S. 436.
Eine Übersicht über Begründungsversuche der Induktion gibt G. H. v. Wright. „A Treatise on Induction and Probability“, 1951, Ch. I, 4.
H. Feigl, „The Character of the Principle of Induction“.Philosophy of Science, 1934; „De Principiis non Disputandum“.Philosophical Analysis, Ed. M. Black, 1950.
Siehe V. Kraft, „Erkenntnislehre“, 1960, V. und V. Kraft, „Die Grundlagen der Erkenntnis und der Moral“, 1968, VII.
Wie B. Juhos eingewendet hat in „Über de empirische Induktion“.Studium Generale, 19 (1966), S. 271, 272.
Dazu V. Kraft, „Mathematik, Logik und Erfahrung“, 1947, II.
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Kraft, V. Das Problem der Induktion. Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 1, 71–82 (1970). https://doi.org/10.1007/BF01801442
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