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Läßt sich eine Kernlogik konstituieren?

Ein Versuch dazu vom Standpunkt des pankritischen Rationalismus aus

  • Aufsätze
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Zeitschrift für allgemeine Wissenschaftstheorie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Bleibt der pankritische Rationalismus ohne logisch-methodisches Grundkonzept, so besteht entweder die Gefahr der Positionslosigkeit oder die des Neoirrationalismus. Andererseits könnte er durch ein solches Grundkonzept zu einem neuen Dogmatismus werden, der dort seine Grenzen hat, wo die Dialektik beginnt. Man glaubt nämlich irrtümlicherweise mit Popper, daß sich auseinem Widerspruch Beliebiges ableiten lasse.

Will man dem Dilemma entkommen, darf der Begriff der rationalen Kritik nicht mit dem der rationalen Widerlegung identisch bleiben, diese umfaßt vielmehr nur einen Teil der rationalen Kritik, allerdings den bei weitem umfangreichsten und überdies den, für den sich eine Logik konstituieren läßt.

Die Kernlogik umfaßt diejenigen logischen Elemente, auf denenjede Widerlegung basiert. Dies sind die Sätze der Identität, des auszuschließenden Widerspruchs und des auszuschließenden Dritten, die (klassische) Negation, die Konjunktion, die (klassische) Subjunktion, sowie der Satz der Reflexivität und der modus tollendo tollens.

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Literature

  1. Kritik der logischen Konstanten, Philosophische Begründungen der Urteilsformen vom Idealismus bis zur Gegenwart, Berlin 1968.

  2. A. O. S. 600 u. S. 624ff.

  3. A. O. S. 548ff.

  4. Philosophische Logikbegründung und rationaler Kritizismus, Zeitsch. für philosoph. Forschung 24, 1970. 183–205.

  5. Vgl. H. Albert, Traktat über kritische Vernunft, Tübingen 19692, 11ff.

  6. Ein interessanter dialektischer Ansatz jüngeren Datums findet sich bei A. Kulenkampff, Antinomie und Dialektik, Zur Funktion des Widerspruchs in der Philosophie, Stuttgart 1970. Diese Arbeit verdiente eine eigene Auseinandersetzung.

  7. Vgl. Lenk Z. ph. F. S. 202; Albert S. 43; W. W. Bartley, Flucht ins Engagement, München 1962, 149; G. Patzig, Hegels Dialektik, Rundfunkvortrag im NDR 3, der in der Festschrift für Wittram veröffentlicht werden soll.

  8. Conjectures and Refutations, New York 1968, 312–335; zuerst: Mind, N. S. 49, 1940.

  9. Ähnlich ist Poppers These bereits von H. Jeffreys, Mind N. S. 51, 1942, 90f. kritisiert worden. Popper hat auf diese Kritik mit dem Artikel: Are Contradictions Embracing?, Mind N. S. 52, 1943, 47–50, geantwortet. Seine dortige Stellungnahme zu Jeffreys' Bedenken berührt jedoch die hier von mir formulierte Kritik m. E. nicht. Popper legt übrigens in ‚What is Dialectic?‘ noch einen zweiten Beweisversuch vor. Da diesen im wesentlichen dieselbe Kritik trifft, habe ich mich auf den ersten beschränkt.

  10. Zu dem grundsätzlichen Dilemma, vor dem m. E. die Logistik steht, vgl. meine Rezension von G. Patzig, Sprache und Logik, Philosoph. Rundschau 19, 1972, 34–43, bes. 40ff.

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  11. Z. ph. F. S. 201. Lenk nimmt außerdem noch Bezug auf Äußerungen von P. K. Feyerabend. Dieser hat indes inzwischen in einem Aufsatz, auf den ich gleich zu sprechen komme, Stellung bezogen, aber nicht als pankritische Rationalist, sondern als Neoirrationalist.

  12. Minnesota Studies in the Philosophy of Science IV, 1970, 17–130.

  13. Näheres Verf. ZaWT IV, 1973, H.1, S. 41–53.

  14. Vgl. etwa C. F. v. Weizsäckers Aufsätze ‚Die Bedeutung der Logik für die Naturwissenschaft‘ und ‚Komplementarität und Logik‘, welche Aufsätze sich seit der 7. Aufl. in seinem Buch ‚Zum Weltbild der Physik‘ finden. Ferner aus jüngerer Zeit: P. Mittelstaedt, Über die Gültigkeit der Logik in der Natur, in: Naturwissensch. 47, 1960, und E. Scheibe, Die kontigenten Aussagen der Physik, Frankfurt 1964.

  15. ZphF S. 202.

  16. ZphF S. 202.

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Klowski, J. Läßt sich eine Kernlogik konstituieren?. Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 4, 303–312 (1973). https://doi.org/10.1007/BF01800845

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