Zusammenfassung
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1.
Wiederholte HCl-Einführungen in das Duodenum lösen eine abnehmende Pankreassekretion aus, die schließlich ganz aufhört.
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2.
Ein Extrakt, das aus der Duodenumschleimhaut, die als Folge wiederholter HCl-Einführungen keine Pankreassekretion hervorruft, mittels 0,5 proz. HCl gewonnen wird, löst bei Einführung in die Vene eines anderen Tieres eine gleiche Sekretion wie ein aus der Duodenumschleimhaut des Kontrolltieres hergestelltes Extrakt aus.
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3.
Unter normalen physiologischen Bedingungen unterscheidet sich der Einfluß von HCl auf die Duodenumschleimhaut von dem auf die Darmschleimhaut in vitro, bei dem sich in der Schleimhaut offenbar andere Produkte, die mit den physiologischen Produkten nichts gemein haben, bilden können.
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4.
Nachdem eine wiederholte HCl-Einführung in das Duodenum keine Pankreassekretion mehr auslöst, schafft die Einführung von Eiweißprodukten durch Magensaft ins Duodenum Bedingungen, unter denen eine nachfolgende HCl-Einführung von neuem eine Sekretion hervorzurufen beginnt.
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5.
Es ist anzunehmen, daß die Eiweißspaltungsprodukte durch Magensaft diejenigen Stoffe darstellte, aus denen die Darmschleimhaut Substanzen bildet, die eine Pankreassekretion hervorrufen können oder die mit anderen Worten die Eigenschaft des duodenalen „Secretins“ besitzen.
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Rasenkow, I.P. Zum Mechanismus der Bildung des „Duodenalsecretins“. Pflügers Arch. 223, 156–162 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01794077
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01794077