Zusammenfassung
Nach kurzdauernder Einwirkung von Temperaturen, die tiefer sind als Null, verliert der isolierte Eierstock des Meerschweinchens nach dem Auftauen die Fähigkeit der anhaltenden Sauerstoffatmung.
In den ersten Stunden nach dem Auftauen findet bei Zimmertemperatur noch ein Verbrauch statt, der unter Umständen beträchtlich sein kann; aber in den folgenden 24–48 Stunden wird der Verbrauch sehr klein und nicht mehr meßbar.
Bei Körpertemperatur konnte nur ein sehr kurzdauernder Sauerstoffverbrauch nach dem Auftauen festgestellt werden. Es hat den Anschein, daß die Geschwindigkeit, mit der der aufgetaute Eierstock sich dem Zustand ohne Atmung nähert, eine Funktion der Temperatur ist.
Die durch Gefrieren hervorgerufene Schädigung beruht vermutlich auf einer Strukturveränderung, die, biochemisch betrachtet, der mechanischen Zertrümmerung der Zelle gleich sein dürfte. Diese Vermutung wird gestützt durch die Feststellung, daß auch nach mechanischer Zertrümmerung (sorgfältiges Zerreiben) des Eierstocks, wie im aufgetauten Organ, zu Anfang noch eine meßbare Restatmung vorhanden ist, die jedoch bei Körpertemperatur nach kurzer Zeit ebenfalls aufhört.
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Lipschütz, A., Veshnjakov, S. Über den Sauerstoffverlbrauch des isolierten Säug etierovariums. Pflügers Arch. 223, 56–77 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01794068
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