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Autoxydation von Oleïnen und ihre katalytische Beeinflussung durch Metalle

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Deutsche Zeitschrift für die gesamte gerichtliche Medizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Erwartungsgemäß wurde erwiesen, daß das Metallösungsvermögen von Textilschmälzmitteln sauren Charakters (Oleïne) ungleich ausgeprägter ist als bei neutralen Ölen (Mineralöle).

  2. 2.

    Die metallhaltigen Oleïne wiesen Peroxyde auf, deren Entstehung auf die Lösung des Metalls im Öl zurückzuführen sein dürfte.

  3. 3.

    Die Annahme ist gerechtfertigt, daß die Peroxyde für die anfängliche Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit (Autoxydation) verantwortlich zu machen sind. Da in Gegenwart von Metallen, insbesondere Eisen, Peroxyde zerstört werden, erklärt sich die in den Versuchen einheitlich auftretende Umkehr der Temperaturkurven.

  4. 4.

    Entgegen früher gemachten Beobachtungen, nach. denen der katalytische Einfluß von Metallen durch Zusatz von Metalloleaten überprüft wurde, wobei sich die Gegenwart von Metallen als reaktionsfördernd erwies, zeigte sich bei unseren Versuchen, bei denen das Metall auf natürlichem, einem der Praxis entsprechenden Wege in Lösung ging, daß die Metalle infolge ihrer teilweise peroxydzerstörenden Wirkung die Erreichung der Entzündungstemperaturen unter den Bedingungen des Mackey-Testes auch bei hochfeuergefährlichen Oleünen verhinderten. Somit kann nicht gemeinhin gefolgert werden, daß das Vorhandensein von Eisenseife in einem Oleün das Schmälzmittel besonders feuergefährlich macht.

  5. 5.

    Die heute zur Bestimmung der Selbstentzündlichkeit von Textilschmälzölen gemeinhin benutzte Mackey-Apparatur sowie die Prüfungsvorschrift wurden einer kritischen Beurteilung unterzogen.

Die Methodik dürfte wissenschaftlichen Anforderungen und auch den von der Praxis an diese gestellten Bedingungen kaum voll genügen. Es erscheint daher fraglich, ob der Mackey-Test allein als Grundlage für eine zu fordernde reichseinheitliche Pflichtuntersuchung von Textilschmälzmitteln ausreicht.

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In Anlehnung an einen Vortrag, gehalten vonG. Scholtz auf der 29. Tagung der Deutschen Gesellschaft für gerichtliche, soziale Medizin und Kriminalistik, Innsbruck 1940.

HerrSpecht-Breslau äußert sich skeptisch zur Frage der Selbstentzündung von. Gerstenspreu. Der Tatortbefund beweist allerdings die Selbstentzündung, wenn alle anderen Zündungsmöglichkeiten auszuschließen sind.

HerrMerkel-München berichtet, daß der GerichtschemikerSedlmeyer-München bei einem Brandfall ähnliche mehrfache Herde von Selbstentzündung und beinnender Verkohlung in gelagerter Gerste nachgewiesen habe.

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Specht, W., Scholtz, G. Autoxydation von Oleïnen und ihre katalytische Beeinflussung durch Metalle. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 34, 272–298 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01793813

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