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Funktionell bedingte Eigenheiten am Metacarpus des Vogelflügels

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Bei verschiedenen Vögeln findet sich an der inneren, dem Metacarpale III zugewandten Seite des Metacarpale II ein Fortsatz, der bei starker Entwicklung mit seiner Spitze dem Metacarpale III von der Dorsalseite aufliegt und mit ihm verwachsen kann. Dieser als tuberositas muscularis bezeichnete Fortsatz dient zur Befestigung der Sehne des M. flexor metacarpi ulnaris, eines der 3 Handbeuger des Flügels. Bei Vögeln, welche keine tuberositas muscularis besitzen, ist die Sehne des oben erwähnten Muskels unmittelbar am Metacarpale II befestigt.

    Neuere Untersuchungen des Autors haben erwiesen, daß der Fortsatz eine günstigere Kraftanwendung des M. fl. metacarpi ulnaris bei vollständig gespreiztem Flügel erlaubt. Er entwickelte sich erstmalig bei Vögeln, deren Handbeuger beim Fluge besonders stark belastet wurden und blieb bei ihren Nachkommen erhalten, auch wenn sich ihre Flugweise nach anderen Richtungen entwickelte. Daher findet sich die tuberositas muscularis am häufigsten und in stärkster Ausbildung bei den höchstentwickelten Vögeln.

  2. 2.

    Dasselbe gilt für die Entwicklung einer anderen Eigenheit des Metacarpalknochens, nämlich der distalen Verlängerung des Metacarpale III (elongatio metacarpalis tertii). Diese morphologische Eigenheit bildet eine Vorrichtung zu möglichst großer Sicherung gegen eine Überabduktion des zweiten Fingers, und zwar durch Vermittlung starker Bänder, welche die Verlängerung des Metacarpale III mit der Grundphalanx des zweiten Fingers verbinden.

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Stegmann, B. Funktionell bedingte Eigenheiten am Metacarpus des Vogelflügels. J Ornithol 106, 179–189 (1965). https://doi.org/10.1007/BF01793759

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