Zusammenfassung
Zwei Faltungsepochen, die herzynische und die alpidische, haben in den Westkarpaten zwei übereinanderliegende Faltensysteme erzeugt. Ältere Faltenkerne (vorkambrische und kaledonische) sind unter den Karpaten, an deren Außenrande, zu vermuten. In den Zentralkarpaten sind vorkambrische Faltungsphasen nicht bewiesen, auch die kaledonischen sind unsicher. Die herzynische Hauptphase ist vormoskauisch. Die kimmerischen Bewegungen hatten den Charakter von Wellenbewegungen; sie äußerten sich auch in der Unterkreide. Die alpidische Hauptphase in den Zentralkarpaten ist vorgosauisch, und die zu dieser Zeit gebildeten nordvergenten Decken sind aus den Karpaten in die Ostalpen verfolgbar. In der Klippenzone sind vorgosauische und lokal laramische nordvergente Decken vorhanden. Die savische Faltung führte zu einer Deckenbildung in der Flyschzone, die aber am Nordrande erst intratortonisch abgeschlossen wurde. Die savische Faltung führte in den zentralen Westkarpaten zur Bildung von Großfalten. Ab Anfang Miozän kam es zu einer teilweise synsedimentären Bruchbildung. Kleinere Senkungsbecken wurden im Pliozän und Quartär bis zur Gegenwart in der Donauebene festgestellt. Die Haupthebung der Karpaten als Gebirge erfolgte nach der savischen Phase, im Pliozän und Quartär.
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Andrusov, D. Neues über die Epirogenese und Orogenese in den Westkarpaten. Geol Rundsch 50, 404–415 (1960). https://doi.org/10.1007/BF01786854
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