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Titration des Serums mit Hayemscher Lösung als Differentialdiagnostische Untersuchungsmethode Zwischen Einem Parenchymatösen und Mechanischen Ikterus

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Klinische Wochenschrift Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Auf Grund unserer Untersuchungsergebnisse sind wir der Überzeugung, daß sich die Flockungsreaktion mit Hayemscher Lösung und der mit Hilfe derselben quantitativ festlegbare Wert für die untere Flockungsgrenze eines Serums als differentialdiagnostische Untersuchungsmethode zwischen einem parenchymatösen und mechanischen Ikterus in hohem Maße eignen. Soweit uns ein Vergleich mit der Treffsicherheit der anderen Verfahren zur Differentialdiagnose bisher möglich war, scheint uns eine Differenzierung beider Erkrankungsformen damit in einem höheren Prozentsatz möglich zu sein. Ein Vorteil dieser Methode liegt vor allem in ihrer schnellen und einfachen Ausführbarkeit und dem geringen dazu benötigten Untersuchungsmaterial. Auf Grund unserer Untersuchungsergebnisse möchten wir folgende Kriterien als Unterscheidungsmerkmale aufstellen.

Findet sich bei einem schweren Ikterus schon kurze Zeit nach Auftreten desselben eine gegenüber der Norm pathologische Herabsetzung der unteren Flockungsgrenze (d. h. ein Wert unter 1,5 bis herunter zu 0,03 ccm Hayemscher Lösung) und das Auftreten der irreversiblen Flockung bei einer Menge von durchschnittlich 1,5 ccm Hayemscher Lösung, so spricht dieser Befund überzeugend für einen parenchymatosen Ikterus.

Die Feststellung einer normalen oder nur geringfügig herabgesetzten unteren Flockungsgrenze (1,7 ccm Hayemscher Lösung und darüber) und das Auftreten der irreversiblen Flockung bei durchschnittlich 2,3 ccm Hayemscher Lösung ist für einen mechanischen Ikterus ohne sekundäre Leberschädigung charakteristisch.

Zur Unterscheidung eines parenchymatosen Ikterus von einem mechanischen Ikterus mit sekundärer Leberschädigung, bei dem es ebenfalls zu einer pathologischen Herabsetzung der unteren Flockungsgrenze kommen kann, ist als weiteres wichtiges Kriterium die fortlaufende Kontrolle und der Verlauf der Flockungsgrenze heranzuziehen. Steigt der Wert kurze Zeit nach der ersten Untersuchung wieder an und läßt sich diese Tendenz zum Ansteigen weiterhin verfolgen, so ist dieser Befund im Sinne eines Icterus parenchymatosus zu verwerten. Bleibt dagegen ein Ansteigen der unteren Flockungsgrenzwerte aus und ist eine Tendenz zum weiteren Sinken zu beobachten, so läßt diese Feststellung den Schluß auf das Vorliegen eines mechanisch bedingten Ikterus mit zunehmender sekundärer Parenchymschädigung der Leber zu.

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Gros, W. Titration des Serums mit Hayemscher Lösung als Differentialdiagnostische Untersuchungsmethode Zwischen Einem Parenchymatösen und Mechanischen Ikterus. Klin Wochenschr 21, 969–972 (1942). https://doi.org/10.1007/BF01783912

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