Zusammenfassung
Aus unseren an 19 Kontroll- und Insulintieren angestellten Versuchen geht hervor:
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1.
Bei normalen Hunden ist die Menge des Sauerstoffverbrauchs in verschiedenen Hirnteilen (Hirnrinde, Nucleus caudatus, Sehhügel, Zwischenhirnbasis) ungleichmäßig verteilt; sie ist größer in den oberen und kleiner in den unteren Regionen.
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2.
Der hypoglykämische Insulinshock hat eine hemmende Wirkung auf die Hirnatmung. Diese Wirkung ist nicht nur der unzureichenden Zuckerzufuhr oder der Erschöpfung des energetischen Substrates, sondern auch einem anderen sekundären Faktor zuzuschreiben.
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3.
Die Empfindlichkeit des Hirngewebes dem Insulinshock gegenüber ist in den einzelnen Hirnteilen verschieden, und zwar größer in oberen Hirnteilen, wo die Stoffwechselvorgänge intensiver sind, viel kleiner in den tieferen Hirnteilen.
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4.
Die ungleichmäßige Reaktivität der verschiedenen Hirnformationen gegen große Insulindosen bewirkt eine ausgesprochene Umkehrung des Hirnstoffwechsels. Tatsächlich ist aus unseren Untersuchungen ersichtlich, daß bei normalen Tieren der Hirnstoffwechsel von oben nach unten abnimmt, so daß sie in der Hirnrinde den höchsten und im Hypothalamus den niedrigsten Wert erreicht, während bei unseren Insulintieren sich die Reihenfolge umkehrt, indem sich die Zwischenhirnbasis sich als Zentrum der intensivsten Stoffwechseltätigkeit erweist.
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5.
Die letzte Feststellung unterstützt durch experimentelle Beiträge die Auffassung vonMaier, Hess, Pfister, wonach die therapeutische Wirkung des Insulinshocks der Wirkung auf das vegetative Nervensystem zuzuschreiben ist.
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Benetato, G. Beiträge zum Studium des Insulinshocks. Klin Wochenschr 21, 816–818 (1942). https://doi.org/10.1007/BF01783589
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01783589