Zusammenfassung
Bei akutem und chronischem Fieber werden die Beziehungen zwischen dermographischer Latenzzeit (als Ausdruck des Capillargeschehens), Blutdruck und Temperatur untersucht. Bei akuten Fieberzuständen (künstliches Pyriferfieber, natürliches infektiöses Fieber) wird der Ablauf der Reaktion in 2 Phasen eingeteilt. In Phase 1 steigt die Temperatur steil an (Schüttelfrost), ist der Blutdruck erhöht und die dermographische Latenzzeit verlängert, in Phase 2 sinkt der Blutdruck, ist die dermographische Latenzzeit verkürzt und zeigt die Temperatur die Tendenz, abzufallen. Bei chronischer Infektion ist die Neigung zur Verlängerung der dermographischen Latenzzeit und zu Erhöhung des Blutdrucks auch bei großen Temperaturschwankungen gering. — Der Zusammenhang dieser Befunde mit den sonstigen vegetativen Regulationsstörungen im Fieber und die Abhängigkeit von zentralnervösen Regulationen wird erörtert.
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Szonell, W. Capillarfunktion und Fieber. Klin Wochenschr 15, 1127–1129 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01782149
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