Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurde die Gelierung von Polyvinylchlorid mit verschiedenen Weichmachern untersucht mit dem Ziel, darüber Aufschluß zu bekommen, ob zur Erreichung einer vollständigen Gelierung eine gegebenenfalls von der Art des Weichmachers abhängige Mindesttemperatur erforderlich ist oder ob durch entsprechend ausgedehnte Gelierzeiten auch bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen eine völlige Gelierung erzielt werden kann. An Hand experimentellen Materials konnte gezeigt werden, daß bei PVC-Weichmacher-Kombinationen ein Temperaturbereich existiert, in dem die Wechselwirkung zwischen den Komponenten zwar bei konstant gehaltener Temperatur zu einem Gleichgewicht führt, daß aber innerhalb dieses Temperaturgebietes durch Steigerung der Temperatur eine Verschiebung des Gelierungsgleichgewichtes erreicht wird und daß erst oberhalb einer in Anlehnung an J. F. Ehlers und K. R. Goldstein als Lösungspunkt bezeichneten Temperatur die Gelierung vollständig wird. Dies ist daran zu erkennen, daß oberhalb des Lösungspunktes eine Steigerung der Geliertemperatur keine Verlagerung der Viskositäts-Temperatur-Funktion des gelierten Produktes (Abkühlungskurve) mehr hervorruft.
Die auch auf Mischungen verschiedenen Weichmachergehaltes ausgedehnten Untersuchungen zeigen ferner, daß die Lage des Lösungspunktes mit abnehmendem Weichmachergehalt sich nach tieferer Temperatur verschiebt.
Literatur
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Hartmann, A., Glander, F. Zur Kenntnis des Geliervorganges von Polyvinylchlorid mit Weichmachern. Kolloid-Zeitschrift 137, 79–86 (1954). https://doi.org/10.1007/BF01781994
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01781994