Zusammenfassung
Durch photodynamische Messungen und chemische Analyse gelang es, chemotherapeutische Mittel (Acridin- und Styrylchinolinyerbindungen) in den Trypanosomen quantitativ nachzuweisen. Auf diesem Wege war es möglich, den chemotherapeutischen Wirkungsvorgang im Innern des Organismus einer experimentellen Analyse zugänglich zu machen und prinzipielle Fragen der Chemotherapie zu beantworten.
Exakte Messungen zeigten, daß die untersuchten Heilmittel im Innern des behandelten Tierkörpers in die Trypanosomen eindringen und sich im Flagellatenleib in erstaunlicher Menge anhäufen. Das aufgespeicherte Chemotherapeuticum führt zu einem Untergang der Parasiten. Falls die Chemotherapeutica in die Trypanosomen nicht eindringen können, kommt auch keine Abheilung zustande. Dieser Fall ist im Phänomen der Arzneifestigkeit verwirklicht. Das Wesen der Arzneifestigkeit besteht darin, daß feste Trypanosomen für das Chemotherapeuticum undurchdringlich sind. In scharfem Gegensatz zu den arzneiempfindlichen nehmen arzneifeste Trypanosomen im Blute nur Spuren des Medikaments auf; die Verankerungsdifferenz beträgt z. B. 1∶30 oder [noch mehr. Die Ursache des „Interferenzphänomens” ist wesensgleich: das zuerst verabreichte Chemotherapeuticum verhindert das Eindringen des anderen, später verabreichten Mittels in die Trypanosomen. Der Angriffspunkt chemotherapeutischer Mittel liegt in den Parasiten.
Die Richtigkeit der Ehrlichschen Konzeptionen bezüglich der Trypanosomen wird vollkommen bestätigt. Das Wesen der Arzneifestigkeit und der Mechanismus der chemotherapeutischen Wirkung wurden experimentell weitgehend geklärt.
Literatur
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von Jancsó, N. Wirkungsmechanismus der Chemotherapeutica bei Trypanosen. Klin Wochenschr 11, 1305–1307 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01781436
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