Zusammenfassung
Bei der Bestimmung der Ascorbinsäure mit Methylenblau hat man mit zahlreichen Fehlerquellen zu rechnen; um diese zu vermeiden, ist es besonders wichtig, diep H jenes Mediums, in dem die Reaktion vor sich geht, genau einzustellen. Auch bei der Einstellung der Versuchsbedingungen auf dieselbep H hängt aber die Fähigkeit der Ascorbinsäure, Methylenblau zu reduzieren, in hohem Maße vom Puffersystem ab. Da dieselbe Vitamin C-Menge auch bei optimalerp H die größte Methylenblaumenge in Gegenwart von Acetatpuffer reduzieren kann, wodurch der theoretische Titer am ehesten erreicht wird, ist dieses System als das geeignetste anzusprechen. Diese Ansicht erscheint um so mehr berechtigt, da das in der ursprünglichen Vorschrift vonBonsignore undMartini die Rolle des Katalysators spielende Natriumthiosulfat vollkommen überflüssig geworden ist, so daß man auch nicht mehr mit der Fehlerquelle zu rechnen hat, daß der im stark saueren Medium abgespaltene Schwefel das Methylenblau weiter reduziere. Die zwischen Methylenblau und der Ascorbinsäure ablaufende Reaktion wird durch die Cupri- und Ferri-Ionen in großem Grade gestört, da diese durch das entstehende Leukomethylenblau sofort zu Cupro- und Ferro-Ionen reduziert werden. Die reduktorische Wirkung von 0, 1 mg Ascorbinsäure wird durch 0,1–0,2 ccm der 1 proz. Cuprisulfatlösung scheinbar vollkommen gehemmt. Die zur Verwendung gelangende Methylenblaulösung und das Untersuchungsmaterial müssen daher vollkommen frei von Cupri- und Ferri-Ionen sein. Im Harn gibt es zweifellos Stoffe (Urochrom B), durch die die reduzierende Wirkung der Ascorbinsäure gehemmt wird, bei entsprechenderp H und bei Verwendung des Acetatpuffers erreicht jedoch der durch die Hemmung entstandene Verlust bloß mäßige Grade. Der Verlust beträgt bei geringen Mengen (10 mg) höchstens 30%, bei größeren Ascorbinsäuremengen (50 mg) 6–14%.
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Armentano, L. Vitamin C-Nachweis im Harn. Klin Wochenschr 19, 399–401 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01781393
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01781393