Zusammenfassung
Durch die Anwendung der Nuclealreaktion auf Ausstriche von Blut anämisch gemachter Versuchstiere, sowie von Nabelschnurblut frühgeborener Kinder und endlich von Knochenmark- und Milzpräparaten bei experimentell erzeugter Anämie, konnte, teilweise unter vergleichender Heranziehung der üblichen Färbemethoden, nachgewiesen werden, daß die Entkernung der roten Blutkörperchen auf dem Wege der Ausstoßung des Kerns erfolgt und daß der ausgestoßene Kern in gleicher Stärke die Nuclealreaktion gibt wie der noch intracellulär gelegene. Der ausgestoßene Kern erleidet demnach keinen Verlust an Nucleinsäuren vom Typus der Thymonucleinsäure und ist bezüglich seines Gehalts an Nuclealkörpern ebenso vollwertig wie vor seiner Ausstoßung.
Die polychromatische Substanz der jugendlichen roten Blutkörperchen sowohl in ihrer Form als basische Netzstruktur (Reticulocyten) als auch in der Form der basophilen Punktierung verhält sich nuclealnegativ. Sie steht demnach mit dem Kern nicht in genetischem Zusammenhang.
Literatur
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Voit, K., Daiser, K.W. Nuclealstudien am Normoblastischen Blutbild. Klin Wochenschr 15, 1646–1648 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01781027
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