Zusammenfassung
Im Blut von Toluylendiaminhunden sind 2 Arten von Bilirubin, und zwar Stauungsbilirubin und funktionelles Bilirubin im Sinne vonLepehne nachweisbar.
Das Stauungsbilirubin geht nach meinen Befunden durch Zelldissoziation, welche infolge von Schädigung (oder Auflösung) der Zellverbindung in den Gallencapillaren und Gallengängen entsteht, ins Blut über. Die durch Zelldissoziation hervorgetretene Masse tritt dann, wie von vielen Vorgängern bereits beschrieben, größtenteils durch den Ductus thoracicus ins Blut; es entsteht Gelbsucht, indem die Gewebselemente im ganzen Körper verfärbt werden.
Ob die Zelldissoziation zuerst im Gallencapillarenteil oder im Gallengangsteil entsteht, ist nicht klar; aber soviel ist aus dem histologischen Befund und der Entstehungsweise der Gelbsucht sicher, daß der Anteil der Gallencapillare dabei eine große Rolle spielen muß.
Das funktioneile Bilirubin mag einige Bedeutung, entweder wie bei der Pleiochromie infolge von Hyperfunktion des Reticuloendothelialsystems, dieAschoff, Eppinger, Lepehne usw. bestätigten, oder wie beim Produktionsikterus oder Retentionsikterus im Sinne vonaschoff haben, weil Blutkörperchenzerfall und Anämie bei dieser Vergiftung altbekannte Vorgänge sind; aber von größerer Bedeutung scheint es hier keinesfalls zu sein.
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Oka, T. Zur Pathogenese des Toluylendiamin-Ikterus. Klin Wochenschr 14, 861–862 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01780727
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01780727