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Blutdrucksenkung beim Pyelovenösen Reflux

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Klinische Wochenschrift Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Es konnte vom Verf. gezeigt werden, daß wenn man bei einem Hunde Ringerlösung durch den Ureter in das Nierenbecken einspritzt und auf diese Weise einen pyelovenösen Reflux hervorruft, nach etwa 15 Sekunden Latenzzeit ein schnelles Fallen des Blutdruckes um etwa 50 bis 70 mm Hg (auf ungefähr 50% des Normalwertes) stattfindet. Diese Senkung des Blutdruckes, die nicht mit Asystolie und auch nicht mit einer Verringerung der Pulsamplitude verbunden ist, dauert ein paar Minuten. Dann steigt der Blutdruck im Laufe von ein paar Minuten wieder auf den ursprünglichen Wert. Die Atmung wird dagegen nicht einheitlich beeinflußt — bisweilen erhält man eine fréquente Atmung mit relativ oberflächlichen Atemzügen, bisweilen eine leichtere Apnoe, welcher gruppenweise geordnete, tiefe Atemzüge folgen.

  2. 2.

    Der Verf. sucht zu zeigen, daß diese Senkung des Blutdruckes nicht reflektorisch durch die Ausdehnung und das Zerreißen des Nierenbeckens hervorgerufen wird, sondern daß sie dadurch verursacht wird, daß der in Ureter und Nierenbecken vorhandene Harn vor der Ringerlösung her in die Blutbahnen gepreßt wird, woselbst die physiologischen hypotensiven Substanzen des Harns den Blutdruck senken. In den Versuchen des Verf. scheinen es hauptsächlich die koktolabilen hypotensiven Substanzen gewesen zu sein, welche das Fallen des Blutdruckes verursacht haben.

  3. 3.

    Der Verf. ist der Ansicht, daß die oft in direktem Anschluß an eine retrograde Pyelographie auftretenden Anzeichen von Kollaps, die sich als Schmerzen in der Nierengegend, Blässe, Schweißausbrüche, Schüttelfrost und Erbrechen äußern, auf einer solchen, durch die physiologischen hypotensiven Substanzen des Harns ausgelösten Senkung des Blutdruckes beruhen.

  4. 4.

    Schließlich wird darauf hingewiesen, daß diese Blutdrucksenkung bei Tierversuchen, die ein gleichzeitiges Studium des Blutdruckes und der Physiologie der Harnwege bezwecken, eine mögliche Fehlerquelle darstellt.

Diese Untersuchung wurde mit Hilfe von Mitteln ausgeführt, die mir durch die Schwedische Gesellschaft für Medizinische Forschung zur Verfügung gestellt wurden.

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Liedholm, K. Blutdrucksenkung beim Pyelovenösen Reflux. Klin Wochenschr 14, 497–500 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01780214

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01780214

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