Zusammenfassung
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1.
Es wird auseinandergesetzt, daß bei einer Diathermie des Schädels nur eine außerordentlich geringe Erwärmung des Gehirns eintreten kann. Diese Tatsache wird experimentell bestätigt: die Erwärmung eines Gehirnbezirkes beträgt beim lebenden Hund nur etwa 2–10% der Muskulatur.
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2.
Bei einer Schädeldiathermie kommt es nicht nur zu einer Dilatation der Haut- und Muskelgefäße, sondern auch zu einer gleichlaufenden, erheblichen und langandauernden Dilatation der Gehirngefäße. Diese Dilatation der Gehirngefäße läßt sich auch durch alleinige Diathermie des Gesichtsschädels hervorrufen, wobei auch die geringste Erwärmung des Gehirns ausgeschlossen ist.
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3.
Die Dilatation der Gehirngefäße bei Diathermie ist somit nicht zu erklären als eine Wärmewirkung. Sie ist offenbar reflektorisch bedingt, und zwar durch Auslösung des vonSchneider undSchneider beschriebenen Meningeareflexes.
Literatur
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Max Schneider u.D. Schneider, Naunyn-Schmiedebergs Arch.175, 606 (1934).
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Frey, J., Schneider, M. Der Einfluss der Diathermie auf die Gehirndurchblutung. Klin Wochenschr 13, 1419–1422 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01779725
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01779725