Zusammenfassung
Es wurden Resorptionsversuche mit einer Indollösung von 2,30 mg im Kubikzentimeter in einem 15 cm langen Jejunalstück angestellt. Dabei wurden Restinhalt des Darmes, Darmwand und übriger Dünndarm quantitativ auf Indol untersucht. Der Abtransport des Giftes aus dem Darmlumen erfolgt sehr rasch. Zunächst ist eine Speicherung in der Darmwand nachweisbar, ohne daß dabei eine Veresterung eintritt. Eine Wiederausscheidung größerer Giftmengen in das Lumen des injizierten Darmstückes, wie dies bei den Phenolversuchen gesehen wurde, konnte beim Indol nicht nachgewiesen werden. Dagegen wurde die Ausscheidung kleinster Indolmengen in den restlichen Dünndarm beobachtet. Die Möglichkeit, daß der Darm für Indol nicht nur ein Resorptionsorgan, sondern auch ein Ausscheidungsorgan ist, wird diskutiert.
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Nicolai, H. Quantitative Resorptionsversuche mit Reinen Darmgiften. Klin Wochenschr 18, 1338–1341 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01779035
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