Zusammenfassung
Es ist in der Arbeit gezeigt worden, daß Serum-Ultrafiltrate verschiedener Herkunft auf Goldsollösungen different reagieren: Carcinom-Serum-Ultrafiltrate üben eine Schutzwirkung auf Goldsol aus. Auch einzelne Schwangerenseren und solche mit hohem Reststickstoff liefern Ultrafiltrate, die, ähnlich den Carcinom-Serum-Ultrafiltraten, Goldsollösung stabilisieren.
Alle anderen Seren von den verschiedensten Krankheitsarten und -gruppen besitzen keine ultrafiltrierbaren Stoffe, die eine ähnliche Schutzwirkung auf Goldsol entfalten können.
Wenn auch nicht alle Carcinomseren, vielmehr nur etwa 79% derselben in ihrem Serum und Ultrafiltrat goldsolstabilisierende Stoffe enthalten, so muß doch aus dem hohen Prozentsatz geschlossen werden, daß diesem Befund eine gewisse Gesetzmäßigkeit zukommt, die nicht anders gedeutet werden kann, als daß diese Substanzen etwas mit dem Tumor selbst zu tun haben müssen.
Es wird wahrscheinlich gemacht, daß diese Stabilisatoren nicht vom Carcinom selbst stammen, sondern Reaktionsprodukte der Carcinomwirte auf das Tumorgeschehen selbst sind. So wird es verständlich, daß kleine und beginnende Tumoren, andererseits aber auch schwerste Carcinosen diese Stabilisatoren noch nicht oder nicht mehr produzieren. Durch indirekte Beweisführung am Modell und durch die Beobachtungen, daß die Stabilisatoren leicht adsorbierbar und äther- und chloroformlöslich sind, wird wahrscheinlich gemacht, daß diese ultrafiltrierbaren Carcinomstoffe der Fettsäurereihe angehören.
Im methodischen Teil wird eine eingehende Beschreibung der Ultrafiltrat-Goldsolreaktion gegeben und als Modifikation dieser Methode eine Schnellreaktion beschrieben.
Literatur
Chrometzka u.Gottlebe, Z. exper. Med.86, 436 (1933).
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Die Arbeit wurde im Jahre 1932 unter dem Direktorium von ProfessorSchittenhelm begonnen und unter dem jetzigen Direktor, ProfessorLöhr, weitergeführt.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Chrometzka, F. Eine Goldsolreaktion im Serumultra-Filtrat und Ihre Bedeutung für die Tumordiagnostik. Klin Wochenschr 15, 580–583 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01778427
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01778427