Schluβbetrachtungen
Die prinzipielle Bedeutung der Reaktion liegt im Verhalten der erhitzten Seren; native Seren gesunder und kranker Menschen unterscheiden sich kaum in dieser Hinsicht.
Man könnte annchmen, daß im inaktivierten Normalserum eine Komponente vorhanden ist, welche die Flockung der Eiweißkörper hemmt, während dieser Stoff im Serum Kranker ganz oder teilweise fehlt. Auf diese Weise aber wird man die Einsicht in den Mechanismus der Reaktion nicht erweitern.
Deswegen untersuchten wir ebenso wieLecomte du Nouy die Unterschiede im kolloidchemischen Verhalten der nativen und erhitzten Seren.
Wir waren zwar imstande, die Folgerungendu Nouys hinsichtlich der Hydratation der erwärmten Proteine zu bestätigen. Die Hydratation der normalen Seren erwies sich aber als genau gleich groß wie die der Seren Kranker.
Dagegen erhält man den Eindruck, daß das abweichende Verhalten des inaktivierten Serums Kranker, wie es sich aus der Propionsäure-Chromatreaktion ergibt, durch ein verschieden starkes Bindungsvermögen der Eiweißkörper für Elektrolyte verursacht wird.
Ausführliche Mitteilungen wurden bereits in Nederl. Tijdschr. Geneesk.1933, Nr 20, 2319, veröffentlicht.
Literatur
Klin. Wschr.1933, Nr 11, 424.
Ann. Inst. Pasteur 42–50 (1929–1933).
Nederl. Tijdschr. Hyg., VIII. s. Nr 4 (1934).
Rights and permissions
About this article
Cite this article
van den Bovenkamp, G.J., Kisjes, W.H. Serumdiagnose des Krebses. Klin Wochenschr 13, 810 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01778182
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01778182