Zusammenfassung
-
1.
Das synthetische Vitamin B1 ist fähig, eine diuresefördernde Wirkung auszuüben, die mit der Verdünnungsprobe nachgewiesen werden kann: in vielen Fällen beobachtet man eine deutliche Erhöhung der Wasserausscheidung in den ersten 3 Stunden.
-
2.
Diese Wirkung ist um so deutlicher, je geringer die Diurese ist. Beim normalen Verdünnungsversuch ist sie nicht nachzuweisen.
-
3.
Die diuresefördernde Wirkung setzt eine ungestörte Nierentätigkeit voraus; im Fall von Nierensklerose mit fehlendem Verdünnungsvermögen der Niere findet nach Vitamin B1-Verabreichung keine Vermehrung der Wasserausscheidung statt.
-
4.
Die vermehrte Wasserausscheidung nach Vitamin B1-Verabreichung geht einer proportionalen Vermehrung der Kochsalzausscheidung parallel.
Auch der Harnstickstoff ist proportional vermehrt.
-
5.
In verschiedenen Fällen hat es sich gezeigt, daß die diuresefördernde Wirkung des Vitamin B1 mit subcorticaler Hirnnarkotica verhindert werden kann (Barbitursäurederivate): sie scheint also zentralen Ursprungs.
Die ausfurlische Mitteilung erfolgt an anderer Stelle.
Literatur
Klin. Wschr.1937, 1737.
Klin. Wschr.1937, 414.
Giorn. Clin. med.12, 459 (1931).
Dtsch. med. Wschr.1937, 1144.
Dtsch. med. Wschr.1937, 1141.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Fiorio, C. Vitamin B1 und Diurese. Klin Wochenschr 17, 1054–1056 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01775159
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01775159