Zusammenfassung
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1.
Einmalige Belastungen geben keinen genügend genauen Einblick in die C-Sättigung des Organismus. Erst durch zusätzliche perorale Belastungen von 50–100 mg bis zu einer C-Ausscheidung im Harn von 60 bis 80 % der täglichen C-Zufuhr lassen den Sättigungsgrad des Organismus genauer bestimmen. Es wird die zusätzliche C-Vitaminmenge, die gegeben werden muß bis diese C-Aus-scheidung im Urin erfolgt, mitWidenbauer als Belastungs-dosis (BD.) bezeichnet.
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2.
Es wurde gezeigt, daß der physiologische Sättigungsgrad des Organismus zwischen weiten Grenzen schwankt und zwischen einer BD. von 0–40 mg pro Kilo Körpergewicht liegt.
Diese Untersuchungen gelten nicht für das Säuglings-alter, wo offenbar zum Teil andere Resorptionsverhältnisse vorliegen und sind für das Greisenalter noch nachzuprüfen. Erst bei einer BD., die größer ist als 40 mg, sind im allgemeinen subjektive und objektive Symptome vorhanden, die auf eine C-Hypovitaminose schließen lassen.
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3.
Die Spanne der physiologischen Sättigung liegt im Nüchternblut zwischen 0,45 und 2,6 mg%. Erst Blutwerte von unter 0,45 mg % sprechen für das Bestehen einer C-Hypo-vitaminose.
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4.
Es wird kritisch hingewiesen auf die Differenz in der therapeutischen Wirkungsweise der Ascorbinsäure als C-Vitamin und in der Wirkungsweise der Ascorbinsäure als Stoff von bestimmten chemischen Eigenschaften mit bestimmter biologischer Wirkung, welche von anderer Art sein kann, wie die physiologische Wirkung des C-Vitamins im Organismus.
Literatur
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Lund, Klin. Wschr.16, 748 (1937).
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Mitgeteilt auf der Tagung der schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie Bürgenstock am 5. VI. 1937.
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Baumann, T. Die Bestimmung der Physiologischen Spanne der C-Vitamin-Sättigung des Organismus. Klin Wochenschr 16, 1246–1248 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01774683
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01774683