Zusammenfassung
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1.
Es wird über einen Fall von Agranulocytose berichtet, der nach Pyramidon aufgetreten ist. Es konnte experimentell gezeigt werden, daß durch kleinste perorale Dosen (20 mg) eine deutliche Allgemeinreaktion mit Fieber, Mattigkeit und Cyanose ausgelöst wurde; dabei trat ein vorübergehender Leukocytensturz auf, ohne daß sich jedoch im Differentialblutbild wesentliche Verschiebungen zeigten.
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2.
Durch Betrachtung des ganzen Krankheitsbildes und der ausgelösten Reaktion nach kleinsten Dosen erscheint dieser Fall geeignet, die Ansicht zu bestätigen, daß die medikamentöse Agranulocytose als allergisches bzw. anaphylaktisches Krankheitsbild anzusehen ist.
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3.
Der Verlauf dieses Falles gibt uns Veranlassung, nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß die experimentelle Auslösung einer Agranulocytose gewisse Gefahren mit sich bringt und unter Umständen ernsthafte Komplikationen zur Folge haben kann.
Literatur
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Krauel, G. Beitrag zur Experimentellen Agranulocytose. Klin Wochenschr 16, 1245–1246 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01774682
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01774682