Zur Insulinresistenz beim Diabetes Mellitus

Zusammenfassung

Es gibt insulinempfindliche Störungen der Zuckerverbrennung bzw. Glykogenbildung, die durch Zufuhr von Insulin und Traubenzucker sofort zu beheben sind, z. B. der unkomplizierte Diabetes mellitus, der Hunger- und Phlorizindiabetes sowie manche Entzündungsschäden. Dazu gehört auch, wie in der vorliegenden Arbeit gezeigt wird, die Adrenalinvergiftung.

Es gibt aber auch einen insulinresistenten Glykogenzerfall. Dazu gehören Thyroxinvergiftung, Chininvergiftung, Nebenniereninsuffizienz und hypophysäre Erkrankungen, wie z. B. die endokrine Magersucht. Hier ist die Störung der Zuckerverbrennung bzw. Glykogenbildung durch Insulin-Traubenzucker nicht zu beheben, ja wird womöglich noch schlimmer.

Die Erhöhung des Insulinbedarfs beim Diabetes mellitus, die durch manche interkurrente Erkrankung bedingt wird, erklären wir damit, daß sich zum Insulinmangel-Glykogenzerfall noch ein extrainsulärer aber insulinempfindlicher Glykogenzerfall (Typ Adrenalinvergiftung) hinzuaddiert. Die Insulinresistenz beim Diabetes mellitus ist unserer Auffassung nach dadurch bedingt, daß sich zum insulinempfindlichen Pankreas-schaden ein insulinresistenter Glykogenzerfall hinzuaddiert, der die eigentliche diabetische Stoffwechselstörung nicht nur erheblich verschlimmert, sondern sie gleichzeitig auch ihrer Ansprechbarkeit auf Insulin beraubt.