Zusammenfassung
Es wurde versucht, an gesunden Kaninchen und bei lueskranken Menschen unter verschiedenen Versuchsbedingungen den Salvarsangehalt des Liquors nach intravenöser Einverleibung von Neosalvarsan mit Hilfe der Diazotiermethode qualitativ und quantitativ zu bestimmen. Dabei stellte sich heraus, daß schon die qualitative Salvarsanbestimmung im Liquor sowohl im Tierexperiment als auch beim Menschen negativ ausfiel, selbst wenn die Untersuchungen bei an Paralyse und Lues cerebrospinalis Erkrankten unmittelbar im Anschluß an eine Malariakur vorgenommen wurden. Es ist aber mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Salvarsane, welche sich wie Kolloide verhalten sollen, über die Blut-Hirn-Schranke, die für Kolloide durchlässig sein soll, eine Einwirkung auf das erkrankte Nervengewebe ausüben.
Literatur
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Herrn Prof. KLINGMÜLLER zum 70. Geburtstag gewidmet.
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Hüllstrung, H., Schölzke, K.H. Salvarsanbestimmungen im Liquor Cerebrospinalis bei Verschiedenen Luesformen, Insbesondere nach Vorbehandlung mit Künstlichem Fieber. Klin Wochenschr 18, 1621–1623 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01774114
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