Myelographie mit Metrizamide (Amipaque®)

Zusammenfassung

Die Entwicklung des nicht-ionisierenden wäßrigen Kontrastmittels Metrizamide erlaubt erstmals seine Anwendung im gesamten Spinalkanal. Eine der Voraussetzungen dafür — die fehlende Reizung des Rückenmarkes — ist für dieses Kontrastmittel gegeben. Damit verbunden gelingt eine ausgezeichnete und bislang mit anderen Kontrastmitteln nicht bekannte Detailerkennbarkeit im Zervikal- und Thorakalbereich. Der rasch einsetzende Verdünnungseffekt macht für Untersuchungen der Zervikalregion jedoch eine andere Applikations- und Untersuchungstechnik erforderlich (Punktion zur Kontrastmittelinjektion in Höhe von C 1/2). Für die Untersuchungen des thorakolumbalen Überganges und der Thorakalregion sind fraktionierte Eingaben zwischen den Kippungsvorgängen sinnvoll. p ]Wie bisher bei jedem wasserlöslichen Kontrastmittel, kann es auch bei Verwendung von Metrizamide zum Auftreten epileptischer Anfälle kommen. Gemessen an dem großen Untersuchungsgut skandinavischer, belgischer und holländischer Autoren, ist diese Komplikation seltener als 1%. Zur Prophylaxe sollte vermieden werden, daß das Kontrastmittel in höherer Konzentration bei der Applizierung oder später in den intrakraniellen Raum gelangt. Nach Literatur und eigenen Erfahrungen entsprechen die postmyelographischen Beschwerden bei Verwendung von Metrizamide in etwa denjenigen anderer wäßriger Kontrastmittel. Zum Teil werden sie auch in einem höheren Prozentsatz angegeben. Im eigenen Untersuchungsgut waren sie bei zervikaler Applikation geringer als bei lumbaler. Dies kann mit als Hinweis dafür genommen werden, daß die Ursache hierfür in einem Liquorunterdrucksyndrom und nicht als kontrastmittelspezifisch anzusehen ist. In Übereinstimmung mit anderen Autoren sind wir der Ansicht, daß die Myelographie mit Amipaque® neue und verbesserte diagnostische Möglichkeiten bietet. Dies gilt insbesondere für den Zervikal- und Thorakalbereich des Wirbelkanales.

Summary

The development of Metrizamide now permits the use of watery non-ionised contrast medium for the whole of the spinal canal. Absence of spinal cord irritation by this substance is confirmed. It permits better demonstration and detail in the thoracic and cervical areas than do other contrast media. Rapid dilution of dye necessitates another technique for examination of the cervical region (puncture for contrast injection at the C 1/2 level). For the examination of the thoracic and thoracolumbar areas fractional doses between alterations in position are helpful. As with other water-soluble materials epileptic fits have occurred with Metrizamide. From the extensive work of the Scandinavian, Belgian, and Dutch authors, it appears that the incidence of this complication is less than one percent. For prophylaxis, care must be taken to avoid the passage of higher concentrations of medium into the cranial cavity. From the literature and from our own experiences it seems that post-myelography symptoms after Metrizamide are about the same as with other watery contrast media. Sometimes their incidence has been reported to be higher. In our own series they were less frequent with cervical than with lumbar use. It can be argued that these symptoms are the result of a low pressure effect and are not specifically an effect of the contrast medium. In agreement with other authors, we are of the opinion that myelography with Metrizamide offers new and improved diagnostic possibilities. This applies particularly to the cervical and thoracic regions of the spinal canal.