Zusammenfassung
Aus den Berechnungen an etwa 2000 Herzschlägen Gesunder und Kranker sind folgende Ergebnisse zu buchen:
Eine Abhängigkeit der Anspannungszeit von der Pulszahl und der Austreibungszeit ist nicht nachweisbar.
Der Quotient Austreibungszeit/Anspannungszeit schwankt beim ruhenden herzgesunden Menschen zwischen 2,5 und 5,0.
Während der Quotient bei zunehmendem diastolischem bzw. systolischem Blutdruck abnimmt, läßt sich eine sichere Beziehung des Quotienten zur Herzfrequenz nicht nachweisen.
Krankheiten des Herzens können zu Vergrößerungen oder Verkleinerungen des Quotienten führen.
Die größten Abweichungen wurden bei der Aorteninsuffizienz, Mitralstenose, Herzmuskelschwäche mit Flimmerarrhythmie, dekompensierter Hypertonie und bei der Basedowschen Erkrankung gefunden.
Bei der Aorteninsuffizienz ist der Quotient Austreibungszeit/Anspannungszeit bei zugleich sehr großer Schwankungsbreite stark vergrößert, ebenfalls, wenn auch nicht so ausgeprägt, beim Basedow, während die Mitralstenose, dekompensierter Hochdruck und allgemeine Herzmuskelinsuffizienz stark verkleinerte Quotienten aufweisen. Quotientenwerte wie bei Gesunden sehen wir bei einzelnen Fällen von Mitralinsuffizienz und gemischten Klappenfehlern und bei Hypotonie.
Literatur
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Müller, H. Das Verhältnis der Anspannungszeit zur Austreibungszeit Beim Herzgesunden und Herzkranken. Klin Wochenschr 20, 609–612 (1941). https://doi.org/10.1007/BF01771151
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01771151