Zusammenfassung
Bei Wasserleichen tritt gelegentlich eine postmortale Irisverfärbung auf, die graue bzw. blaue Augenfarbe in ein mehr oder weniger ausgesprochenes Braun verwandelt. Diese Farbveränderung kann schon frühzeitig einsetzen, während andere postmortale Veränderungen noch fehlen oder unbedeutend erscheinen, insbesondere die Hornhaut noch gut durchsichtig ist. Es wird dadurch der Eindruck einer kaum veränderten Bulbusbeschaffenheit erweckt und die Augenfarbe falsch gedeutet. Solche Irrtümer sind in kriminalistischer Hinsicht für die Identifizierung unbekannter Wasserleichen bedeutungsvoll. Für das Zustandekommen dieser Vorgänge am Auge sind innere und äußere Faktoren maßgebend, die in Blut- und Pigmentdiffusion, in Besonderheiten der Irisblutversorgung, im Macerationseinfluß des Wassers sowie Temperatureinwirkungen zu suchen sind.
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Schrader, G. Zur postmortalen Irisverfärbung. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 27, 105–110 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01770387
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