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Experimentelle Untersuchungen über die Physiologie der Scheidenmuskulatur des Kaninchens, zugleich ein Beitrag zur Histologie der Scheidenwand in den verschiedenen Phasen der Ovarialfunktion

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Zusammenfassung

  1. 1.

    ImMagnus-Kehrer-Versuch zeigt die Scheide des Kaninchens deutliche Unterschiede in der Funktion des kranialen und distalen Anteiles, nämlich bei gelbkörperfreien Tieren eine lebhafte Peristaltik in ihren kranialen zwei Dritteln, während das distale Drittel fast kontraktionslos ist. Auf Pituitrinzusatz reagieren die oberen zwei Drittel überhaupt nicht, das untere Drittel dagegen mit einer Tonuserhöhung. Adrenalin löst in allen Teilen der Scheide starke Kontraktionen aus. Während der Scheinschwangerschaft und Schwangerschaft ist das Verhalten auch gegen Pituitrin und Adrenalin unverändert, nur ist die Peristaltik der kranialen zwei Drittel der Scheide schwangerer Tiere geringer.

  2. 2.

    Das Corpus luteum-Hormon übt nicht den geringsten Einfluß auf die Funktion der Scheidenmuskulatur aus und auch histologisch ließ sich keine Veränderung durch dieses Hormon feststellen.

  3. 3.

    Der kraniale Scheidenanteil spricht wahrscheinlich deshalb nicht auf Pituitrin an, damit der Uterus durch hormonal ausgelöste Scheidenkontraktionen nicht beeinflußt wird. Die tonuserhöhung durch Pituitrin im unteren Scheidendrittel dürfte einen Verschlußmechanismus der Scheide darstellen.

  4. 4.

    Der Einfluß des Follikelhormons auf die Scheidenwand des Kaninchens macht sich vor allem bemerkbar in einer starken Wachstumsanregung und Hypertrophie der glatten Muskelfasern, im Auftreten von Leukocyten, Rund- und Wanderzellen in der Submucosa, und in einer Beeinflussung des Scheidenepithels, so daß dieses unter dem Einflusse des Follikelhormons von ganz niedrigen Formen zu einem hohen Zylinderepithel anwachsen kann, in diesem Stadium aber stehenbleibt.

  5. 5.

    Der Einfluß des Follikelhormons auf die Scheidenmuskulatur ist, was die Wachstumsanregung anbelangt, stärker und anhaltender als der Einfluß des Follikelhormons auf die Uterusmuskulatur.

  6. 6.

    Die Untersuchungen bestätigen neuerdings die schon vonH. Knaus ausgesprochene Ansicht, daß die Muskulatur des Uterus in der glatten Muskulatur des weiblichen Organismus eine Einzelstellung einnimmt, da sie als einzige unter dem Einflusse eines funktionierenden Corpus luteum ihre Pituitrinempfindlichkeit verliert.

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Mit 12 Textabbildungen

Die Versuche wurden durch eine Unterstützung derElla Sachs-Plotz-Foundation in Boston ermöglicht.

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Dworzak, H. Experimentelle Untersuchungen über die Physiologie der Scheidenmuskulatur des Kaninchens, zugleich ein Beitrag zur Histologie der Scheidenwand in den verschiedenen Phasen der Ovarialfunktion. Arch. Gynak. 167, 86–107 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01769531

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01769531

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