Zusammenfassung
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1.
Es wird die Wärmestarre des Vogelmuskels vornehmlich bei der Ente untersucht. Die Versuche wurden auf 2 Flügelmuskeln und einen Fußmuskel beschränkt und betreffen sowohl die bisher fast ausschließlich studierten Längenänderungen als auch die bei der Wärmestarre vorkommenden Spannungsleistungen. Zu Vergleichszwecken wurden nach derselben Methodik auch an Fröschen und Ratten Versuche angestellt.
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2.
Der Vogelmuskel zeigt wie der Säugetiermuskel 2 Wärmestarrestufen, von denen die zweite außerordentlich stark ausgebildet ist. Sie übertrifft die erste in der Verkürzungsgröße um das 4–10fache. in der Spannungsleistung um das 2–4fache. Diese stark ausgeprägte, bei keiner bisher untersuchten Wirbeltierform in solchem Maß vorkommende zweite Wärmestarre muß für den Vogelmuskel als charakteristisch gelten.
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3.
Die bei der ersten Wärmestarre erreichten Spannungen bleiben bei allen untersuchten Tierarten mehr oder weniger hinter der Tetanusspannung zurück. Die Spannung der zweiten Wärmestarre übertrifft diese nur beim Vogelmuskel.
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4.
Die Gerinnungstheorie der Wärmestarre wird erörtert; die Mängel derselben, namentlich gegenüber den hier gefundenen vergleichenden Resultaten werden dargelegt.
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5.
Das Vorkommen relativ niederer Temperaturen in der Muskulatur des gegen Wärmeverlust ungeschützten Vogelfußes wird durch thermoelektrische Messungen nachgewiesen.
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Zuletzt möchte ich auch an dieser Stelle Herrn Priv.-Doz. Dr.F. Lippay für die Anregung zu dieser Arbeit und für die Unterstützung bei ihrer Durchführung meinen besten Dank aussprechen.
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Loebenstein, H. Vergleichende Untersuchungen über die Wärmestarre des Vogelmuskels. Pflügers Arch. 238, 113–123 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01767620
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01767620