Zusammenfassung
Es wird gezeigt, daß das Glykokoll als exakt dosierbare Testsubstanz zur Untersuchung des Ablaufs der spezifisch-dynamischen Wirkung geeignet ist. Infolge seiner schnellen Resorption und des hierdurch bedingten unverzögerten Anstiegs des Aminostickstoffes im Blut sind bei der Belastung mit Glykokoll die bei der bisher üblichen Belastung in Form eines Nahrungsgemisches auftretenden Fehlerquellen — schlechte Dosierbarkeit des Nahrungsgemisches, verschiedene Verweildauer im Verdauungstrakt und dadurch bedingte wechselnde Resorptions-Geschwindigkeit und -Menge — ausgeschaltet. Bei Darreichung von 0,227 g Glykokoll proKilogramm Körpergewicht bewirkt das Glykokoll bei innersekretorisch Normalen eine durchschnittliche Umsatzsteigerung um 18,8%. Dieser Wert wird meist eine 1/2–1 Stunde nach Belastung erreicht und sinkt im allgemeinen bis spätestens 5 Stunden nach Darreichung zum Ausgangswert ab. Es wird gezeigt, daß die Glykokollbelastung geeignet ist, den Ablauf der spezifisch-dynamischen Wirkung bei verschiedenen Krankheitszuständen zu untersuchen. Es erscheint angezeigt, unsere bisher bestehenden Vorstellungen über den Verlauf der spezifisch-dynamischen Wirkung unter pathologischen Bedingungen durch Belastungsversuche mit dem exakt dosierbaren Glykokoll einer Nachprüfung zu unterziehen.
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Siede, W., Tietze, K. Untersuchungen über den Ablauf der Spezifisch-Dynamischen Wirkung Nach Belastung mit Glykokoll. Klin Wochenschr 19, 1126–1129 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01767586
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