Zur Frage der Abhängigkeit des Gesamtorganismus vom Menstruationszyklus

Zusammenfassung

• 1. In den vorliegenden Untersuchungen wurden insgesamt 16 Funktionen des Gesamtorganismus auf ihre Abh\:angigkeit vom Menstruationszyklus untersucht. Die Untersuchungen waren so eingerichtet, da\sB die t\:aglichen Wechself\:alle des Lebens, die sich als Einfl\:usse von Umwelt, Nahrung, Genu\sBmitteln, Arbeit, Stimmung, Sexualit\:at geltend machen, wirksam sein konnten. F\:ur alle gepr\:uften Funktionen haben sich w\:ahrend der Dauer der Beobachtung mehr oder weniger betr\:achtliche Schwankungen ergeben.Diese Schwankungen standen aber weder bei den t\:aglich durchgef\:uhrten, noch bei den etwa alle 6 Tage vorgenommenen Untersuchungen, mit Ausnahme der Senkungsgeschwindigkeit der Erythrocyten, in regelm\:a\sBiger zeitlicher Abh\:angigkeit vom Menstruationszyklaus.

• 2. Durch diese Untersuchungen soll keineswegs bestritten werden, da\sB die zyklischen Vorg\:ange am Genitale der Frau R\:uckwirkungen auf den Gesamtorganismus besitzen. Im Gegenteil, bei geeigneter Versuchsanordnung und bei m\:oglichster Ausschaltung aller anderen die Funktionen des Gesamtorganismus beeinflussenden Faktoren wird es noch viel \:ofter, als bisher geschehen, gelingen, solche Zusammenh\:ange aufzudecken. Werden aber, wie es in den vorliegenden Untersuchungen geschah, die t\:aglichen Wechself\:alle des Lebens nicht ausgeschaltet,so werden die m\:oglicherweise vorhandenen genitalbedingten Schwankungen von den viel st\:arker wirksamen Umwelteinfl\:ussen v\:ollig \:uberdeckt. Da die gesunde, im Leben und nicht im Experiment stehende Frau diesen Einfl\:ussen nun aber unausgesetzt unterliegt, so kann manpraktisch keineswegs davon sprechen, da\sB der Gesamtorganismus der Frau \3- beurteilt an den hier gepr\:uften Funktionen \3-vorwiegend von den zyklischen Genitalvorg\:angen beherrscht wird.

  Bei der Durchführung der Untersuchungen wurde ich von Frl. cand. med.Gerda Neumann unterstützt.