Zusammenfassung
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1.
Entgegen den FeststellungenFlemings, der durch 2-p-Aminobenzolsulfonamid-Pyridin selbst in Verdünnungen von 1∶64000 bei einer Einsaat von 10000 Pneumokokken eine so starke Bactericidie zu beobachten glaubte, daß keine Koloniemehr in der Wrightschen Kammer aus-wuchs, zeigen meine Untersuchungen keine vermehrte Blutbactericidie bei den mit Eubasinum behandelten Versuchspersonen.
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2.
In Konzentrationen von 1∶1000 des Eubasinums im Blut, das nachträglich zugesetzt wurde, konnte ebenfalls keinerlei Wirkung der Substanz nachgewiesen werden.
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3.
Bei den mit großen Gaben behandelten Personen wurde eher eine Abnahme als eine Zunahme der Blutbactericidie beobachtet.
Wie bei allen Mitteln der Prontosilreihe ist auch bei dem 2-p-Aminobenzolsulfonamid-Pyridin die Ursache der chemotherapeutischen Wirkung wahrscheinlich nicht in der Hebung der Blutbactericidie zu suchen. Beim Eubasinum beruht demnach die günstige Wirkung bei Pneumokokkenerkrankungen wohl ebenso wie die des Prontosils gegen Streptokokken usw. auf der Schädigung der Bakterienzelle, die somit leichter der Phagocytose durch Leukocyten zugänglich gemacht wird, oder es wird die Giftbildung gelähmt oder vielleicht auch die Abwehrkraft des Körpers gesteigert.
Literatur
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Korth, W. Blutbactericidie nach Verabreichung von Eubasinum. Klin Wochenschr 18, 1118–1119 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01765887
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01765887