Zusammenfassung
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1.
Die Schleimhaut des Vestibulum vaginae kann von einer gonorrhoischen Infektion primär ergriffen werden.
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2.
Punktförmige Rötungen der Vestibularschleimhaut mit einer Öffnung, die gonokokkenhaltigen Eiter entleert, sind entzündete Krypten der Vulva.
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3.
Die Krypten sind an verschiedenen Stellen des Vestibulums anzutreffen, am häufigsten jedoch in der Mittellinie zwischen Harnröhrenöffnung und Clitoris, wo die Krypten sehr tief sein können. Sie sind hier als ein Entwicklungsfehler aufzufassen, als 1. Grad der Epispadie.
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4.
Die Epitheldecke des Vestibulums ist für Infektionserreger durchgängig, sowohl in den Krypten als auch in den von denselben freien Abschnitten.
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5.
Die gonorrhoische Entzündung der Vulva tritt am häufigsten herdförmig im subepithelialen Bindegewebe auf, kann aber auch tiefer dringen und das bindegewebige Stroma der Vulva in größerem Umfang ergreifen unter einem elephantiasisähnlichen Verlauf.
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6.
Die Produkte einer gonorrhoischen Entzündung von subepithelialen Herden an der Vulva können auf die Oberfläche der Schleimhaut hervortreten, wobei sie die Struktur der Epitheldecke destruieren.
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7.
Sogenannte Vulvardrüsen gibt es an der Vulva nicht.
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8.
Das äußere Aussehen der Vulvarschleimhaut kann völlig normal erscheinen, während unterhalb derselben ausgesprochene gonorrhoische Prozesse vorhanden sein können, mit intensiven Infiltrationserscheinungen, mit Bildung von nekrotischen, sklerotischen, hyalinisierten Herden.
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Iwanoff, N.Z. Über Vulvitis gonorrhoica. Arch. Gynak. 141, 714–737 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01765143
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01765143