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Zusammenfassung

Es wird der Glutathiongehalt verschiedener Muskeln von Fröschen (einigen Vögeln), Kaninchen, Katzen und vom Menschen bestimmt nach dem Verfahren von Woodward und Fry, welches zur Untersuchung kleiner Gewebsmengen und zur Miterfassung der oxydierten Form des Glutathions modifiziert wurde. In den Skeletmuskeln erwachsener Tiere ist das Glutathion praktisch ausschließlich in reduzierter Form vorhanden, so daß die hierin gefundenen Unterschiede auch solche des Gesamtglutathiongehaltes sind.

Bei allen untersuchten Tieren und auch beim Menschen ist der Glutathiongehalt der einzelnen Muskeln im ausgeruhten Zustande um so höher, je stärker der betreffende Muskel biologisch auf längerdauernde Arbeitsleistung beansprucht wird. Insbesondere haben die vorzugsweise für die Aufrechterhaltung der Körperstellung herangezogenen eingelenkigen Streckmuskeln (bzw. Köpfe derselben) einen wesentlich höheren Glutathiongehalt als die vorzugsweise nur für kurzdauernde Bewegungsbeanspruchung benötigten zweigelenkigen Strecker (bzw. Köpfe derselben).

Rote Muskelfarbe und biologische Beanspruchung auf Dauerleistung sind zwar häufig aber durchaus nicht immer miteinander gekoppelt. Wo diese Koppelung fehlt, richtet sich die Höhe des Glutathiongehaltes nicht nach der Farbe, sondern nach der biologischen Beanspruchung. Es gibt also weder funktionell noch chemisch eine einheitliche rote Muskulatur.

Das Verhalten eines Muskels dem Acetylcholin gegenüber ist ein weit besseres Kennzeichen für die Stärke und Art seiner biologischen Beanspruchung als seine Farbe.

Beim Kaninchen haben im Embryonalstadium und noch in der 1. Lebenswoche alle Skeletmuskeln einen etwa gleich hohen Glutathiongehalt. Die Differenzierung erfolgt vornehmlich durch ein starkes Sinken in denjenigen Muskeln, welche beim erwachsenen Tiere einen niedrigen Gehalt aufweisen. Dies tritt in der 2. Lebenswoche ein, also noch vor einer wesentlichen und dabei verschieden starken funktionellen Beanspruchung der einzelnen Muskeln, aber etwa gleichzeitig mit der Differenzierung ihrer Reaktion dem Acetylcholin gegenüber.

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Wachholder, K., Quensel, W. Glutathiongehalt und Leistungsfähigkeit der Muskeln. Pflügers Arch. 235, 70–88 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01764164

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