Zusammenfassung
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1.
Die Resorption von Serum durch die Diekdarmschleimhaut und die Bedeutung, die solchen resorbierten Serummengen als Ersatz oder Ergänzung von Bluttransfusionen zukommt, wird einer näheren Betrachtung unterzogen.
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2.
Durch eine Reihe von Versuchen an Meerschweinchen und Kaninchen konnte gezeigt werden:
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a)
daß eine Resorption von vollkommenen Eiweißmole-külen durch die Schleimhaut des Dickdarms nach Serumeinläufen stattfindet,
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b)
dadurch wird es möglich, bei Meerschweinchen eine anaphylaktische Shockbereitschaft zu erzeugen; ein sicherer Nachweis im Blute kreisender Präcipitine kann jedoch nicht erbracht werden. Es muß demnach angenommen werden, daß die Menge der vom Rectum aus aufgenommenen Eiweißkörper außerordentlich klein ist. Der negative Ausfall der Präcipitinreaktion bei Versuchen mit Kaninchen, die mit Serumeinläufen vorbehandelt waren, bestätigt diese Auffassung.
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3.
Die klinischen Erfolge mit Serumeinläufen werden durch unspezifische Reizwirkung erklärt.
Literatur
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Vierthaler, R.W., von Blumenthal, R. Zur Frage der Rectalen Seruminfusion. Klin Wochenschr 18, 1578–1580 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01763701
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01763701