Zusammenfassung
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1.
Es wird über 33 Fälle von posttraumatischer Spätepilepsie mit einer Latenzzeit von mehr als 8 Jahren berichtet.
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2.
Bei Hirntraumatikern zeigen sich, mit steigendem Abstand vom Trauma zunehmend, die Erscheinungen einer Übererregbarkeit des Gefäßnervensystems als Teilerscheinung eines verfrüht einsetzenden Alterns.
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3.
Dem Ausbruch der Spätepilepsie gehen jahrelang Schwindelerscheinungen voraus, die sich bis zum Ausbruch des ersten Anfalles immer mehr steigern.
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4.
Die Lokalisation des Traumas scheint nicht ohne Einfluß zu sein; 21 der 33 Fälle sind reine Stirnhirnverletzungen.
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5.
Die bei der Frühepilepsie in erster Linie beteiligte motorische Region tritt in unserem Material zurück. Sie ist nur in 3 Fällen mit auffallend geringfügigem neurologischen Befund vertreten.
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6.
In 5 Fällen mit scheinbar ausschließlicher Verletzung der Orbita entstand ebenfalls eine Spätepilepsie, die durch eine nachweisbare Mitverletzung der Stirnhirnbasis als posttraumatisch erklärt werden konnte.
Literatur
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Meyer, W.C. Über posttraumatische Spätepilepsie. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 139, 278–293 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01762972
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01762972