Zusammenfassung
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1.
Bei der Polyneuritis alcoholica liegt der Schwerpunkt des Prozesses im Bereiche der peripheren Nerven; die Veränderungen des Rückenmarksgraues und der Spinalganglien sind scheinbar nur von konsekutiv-retrograder Natur.
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2.
Dem obigen Prozeß kann sich die Degeneration der hinteren Wurzeln (allererst im lumbalen Abschnitt) anschließen, welche weder durch die Annahme einer Ascension der peripheren Degeneration (Verschontsein der vorderen Wurzeln!) noch durch die Läsion der betreffenden Spinalganglien (keine Zellausfälle) erklärt werden kann. Danach scheinen die hinteren Wurzeln gegenüber gewissen toxischen Schädigungen im Vergleich zu den vorderen empfindlicher zu sein.
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3.
Die eventuelle Lichtung der Hinterstränge kann entweder als eine der Wurzelläsion folgende sekundäre Degeneration oder als eine myeloische Komponente aufgefaßt werden.
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4.
In Anbetracht der komplizierten Prozeßverteilung kann man bei der pathogenetischen Betrachtung eine vollends zufriedenstellende Hypothese zur Zeit nicht aufstellen.
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Juba, A. Beiträge zur Histopathologie der Polyneuritis alcoholica. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 146, 63–75 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01762431
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01762431