Beitrag zur Frage der Stellung des Gruillain-Barréschen Syndroms im Rahmen der Polyneuritis

Zusammenfassung

Nach einem kurzen historischen Überblick wurde über 13 Fälle von Poly-Radiculo-Neuritis ascendens berichtet. Die anatomischen Befunde eines Falles wurden wiedergegeben. Die Gruppen A und B waren in ihrem Erscheinungsbild weitgehend gleichartig, der wesentliche Unterschied bestand im Ausgang der Erkrankung. Es erscheint nach unserem Material nicht möglich, das Guillain-Barrésche Syndrom als eine Sonderform der ascendierenden Polyneuritis anzusehen und diese nosologisch gegen letal verlaufende Landrysche Paralysen abzugrenzen. Die bestehenden Unterschiede sind nur graduell, die Frage der Heilbarkeit hängt weitgehend davon ab, ob der aufsteigende Prozeß haltmacht, ehe die Atemmuskulatur beeinträchtigt, bzw. stillgelegt wird. Die Ätiologie der Erkrankung ist noch ungeklärt, es erscheint aber als wahrscheinlich, daß eine infektiöse Noxe eine entscheidende Rolle spielt. Es wird für das Krankheitsbild von Juba der Name „Poly-Radiculo-Neuritis ascendens“ übernommen. Die Erkrankung grenzt sich gegen die einfache Polyneuritis anatomisch, klinisch und zum Teil auch serologisch ab.

Da die bisher erschienenen Arbeiten nur kurze Literaturhinweise enthalten, wird im Anhang ein ausführliches Literaturverzeichnis angegeben.