Zusammenfassung
Es gelang, mit hohen subcutanen Dosen Morphin, Pilocarpin und Coffein akute und wesensgleiche Erosionen im Magen, teilweise auch im Duodenum und Oesophagus, bei der Katze zu erzielen. Diese Erosionen nahmen vom Oberflächenepithel zur Schleimhautbasis hin an Stärke ab. Nirgends war ein infarktähnliches Bild festzustellen. Makroskopisch und mikroskopisch war die Einwirkung des sauren Magensaftes deutlich. Die Entstehung dieser Veränderungen ist weder rein toxisch, noch auf spasmogenem Wege zu erklären. Es handelt sich um unmittelbar peptisch bedingte Läsionen. Vielleicht wirkenallgemeine toxische Einflüsse unterstützend mit. Insbesondere die sekretorischen Verhältnisse bei den verschiedenen Pharmaca stehen mit den morphologischen Befunden im Einklang: die Erosionen werden durch Weckung sauren Magensaftes erzielt und sind in ihrer Stärke hiervon abhängig.Die Pilooarpingastritis kann nicht mehr als experimentelle Basis der v. Bergmannschen spasmogenen Ulcustheorie dienen. Der Begriff der„peptischen Gastritis” (Büchner) ist auch nach diesen Befunden nicht mehr als hypothetisch zu bezeichnen. Hinweis auf praktische Fragen: hohe Morphingaben bei Magenkranken, Beziehung des Coffeins zu peptischen Schäden.
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Hanke, H. Zur Pathogenese der Experimentellen, Akuten und Erosiven Gastritis Infolge Parenteraler Zufuhr Bestimmter Pharmaca (Morphin, Pilocarpin, Coffein). Klin Wochenschr 12, 1524–1526 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01761212
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01761212