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Über ein Dermoid des Stirnhirns

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Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es handelt sich hier um einen 40 jährigen Mann, der aus voller Gesundheit 10 Tage vor seinem Tod perakut an Kopfschmerzen und Schlafsucht erkrankte. Am 3. Tage stellten sich Sprachstörungen in Form einer fast totalen Aphasie ein. Im weiteren Verlaufe steht eine zunehmende Schlafsucht im Vordergrund des Krankheitsbildes. Bei der Untersuchung fand sich außer einer Störung der Pupillenreaktion und einer leichten Protrusio bulbi re., eine schlaffe Hemiparese im Bereiche der rechten Körper-hälfte. Die Sektion ergab ein typisches Dermoid im Bereiche des basalen Anteils des linken Stirnhirnes mit Durchbruch in den Seitenventrikel. Das Lumen des Ventrikels war zum größten Teil, der Aquaeductus Sylvii zur Gänze mit einem subependymären Granulationsgewebe ausgefüllt. Die akute Exacerbation der klinischen Erscheinungen wird mit dem infolge des Verschlusses des Aquaeductus Sylvii akut entstandenen Hydrocephalus internus in ursächlichem Zusammenhang gebracht.

Aus der vorliegenden Beobachtung lassen sich im Einklang mit den bisherigen Erfahrungen aus der Literatur folgende Schlußsätze ableiten:

  1. 1.

    Die Dermoide des Gehirnes verdanken ihr Entstehen einer epithelialen Keimversprengung; für die Richtigkeit dieser zuerst von Bostroem ausgesprochenen Auffassung liefert unser Fall eine wertvolle Bestätigung.

  2. 2.

    Die Dermoide wachsen sehr langsam und können Jahre hindurch symptomlos bleiben.

  3. 3.

    Nach jahrelanger Latenz kommt es in einer Reihe von Fällen zu einem perakuten Auftreten schwerster Krankheits-erscheinungen, die gewöhnlich nach kurzem Verlauf des Leidens zum Exitus führen, und zwar zumeist infolge eines durch Einbruch des Tumors in die Ventrikelräume hervorgerufenen akuten Hydrocephalus internus.

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Scheinker, I. Über ein Dermoid des Stirnhirns. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 140, 217–228 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01760742

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