Zusammenfassung
Die vonTönnis vorgeschlagene Einteilung der gedeckten Hirnverletzungen nach der Rückbildungsdauer der zentralen Ausfälle ermöglicht—wie an einem Material von 122 Fällen gezeigt werden konnte—Schlüsse auf die zu erwartenden Spätschäden. Hirnschädigungen der Gruppe 1 heilten bis auf 3% ohne Folgen ab. Bei Verletzungen der Gruppe 2 fanden sich zu 12% und bei solchen der Gruppe 3 zu 24% Hirnleistungsschwächen. Dagegen war zwischen der Dauer der anfänglichen Bewußtlosigkeit und der Häufigkeit der Spätfolgen keine Parallele feststellbar.
Vegetative und neurologische Ausfälle zeigten keine Unterschiede bezüglich ihrer prognostischen Wertigkeit.
Unter Belastung traten bei Fällen der Gruppe 2 und 3 selbst lange Zeit nach dem Unfall neue Ausfälle auf. Diese Belastungsschäden dürften für das Zustande-kommen der posttraumatischen Hirnleistungsschwäche von Bedeutung sein.
Die Behandlung richtet sich zur Vermeidung derartiger Ausfälle deshalb zweckmäßig nach der Art der Hirnschädigung.
Schrifttum
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Tönnis, W. Beobachtungen an frischen gedeckten Hirnschädigungen. Arch. f. klin. Chir 264, 368–380 (1950). https://doi.org/10.1007/BF01760494
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