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Die Permeabilitätsverhältnisse des Peritoneums und ihre Bedeutung für die Chemotherapie

  • Sitzungsbericht der 66. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie von 8. bis 11 Juni 1949. Zweiter Sitzungstag, Donnerstag, 9. Juni 1949. Vormittagssitzung 9 Uhr.
  • Published:
Langenbecks Archiv für klinische Chirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Das normalePeritoneum ist im Tierexperiment und beim Menschennicht oder nur in geringem Maße für SA. bzw. Penicillindurchgängig. DiePeritonealmembran stellt also beim lebenden Organismus für bestimmte Stoffe eineSchranke dar, die als Blutperitonealschranke bezeichnet werden kann. Diese Schrankeneigenschaft des normalen Peritoneums ist ganz vorwiegend an vitale Vorgänge gebunden, da im Modellversuch mit normalem menschlichen und tierischen Peritoneum regelmäßig eine bessere Durchlässigkeit festgestellt werden konnte.

Bei entzündlichen Veränderungen des Peritoneums ist sowohl im Tierexperiment als auch beim Menschen eineerhöhte Durchlässigkeit der Peritonealmembran feststellbar. Diese bessere Durchlässigkeit des entzündlich veränderten Peritoncums findet sich aber nicht nur beim lebenden Organismus, sondern auch regelmäßig im Modellversuch mit Membranen von Menschen, bei denen eine Peritonitis vorlag. Es ergibt sich also, daß die bessere Durchlässigkeit des entzündlichen Peritoneums nicht ausschließlich an vitale Vorgänge gebunden ist, sondern sicherlich zu einem Teil wenigstens durch Strukturänderungen der entzündlich veränderten Membran selbst bedingt ist.

Aus diesen Versuchen läßt sich für die Klinik die wichtige Feststellung ableiten, daß bei prophylaktischer oder therapeutischer Anwendung von SA. und Penicillin bei nicht entzündlich verändertem Peritoneum, bei intraabdominellen Abscessen und bei lokaler Peritonitis ein Übertritt von therapeutisch wirksamen Dosen dieser Chemotherapeutica aus dem Blut in die Bauchhöhle nicht zu erwarten ist. Bei Befallensein größerer Abschnitte der Bauchhöhle und bei diffuser Peritonitis ist der Übertritt therapeutisch wirksamer Dosen möglich, wenn die dabei erreichbaren Konzentrationen auch nicht annähernd an die durch örtliche Anwendung erzielbaren heranreichen. Bedenkt man allerdings, daß die Resorption aus der Bauchhöhle nach längstens 24 Std beendet ist, wie von uns in früheren Untersuchungen gezeigt werden konnte, so erscheinen die erhobenen Befunde auch für die postoperativ zusätzliche Anwendung der Chemotherapeutica beachtenswert.

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Herget, R. Die Permeabilitätsverhältnisse des Peritoneums und ihre Bedeutung für die Chemotherapie. Arch. f. klin. Chir 264, 173–178 (1950). https://doi.org/10.1007/BF01760471

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01760471

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