Zusammenfassung
Es wird über einen Fall von „Maladie des Tics convulsifs“ mit Koprolalie berichtet und die Wahrscheinlichkeit einer infektiösen Genese und organischen Grundlage desselben erwiesen sowie die Ähnlichkeit und Übereinstimmung einer größeren Anzahl von Symptomen des Falles mit jenen bei anderweitigen Erkrankungen des subkortikalen motorischen Systems hervorgehoben. Die Genese der Koprolalie wird erörtert. Wahrscheinlich ist es, daß zum mindesten ein Teil der typischen, von Gilles de la Tourette zuerst beschriebenen Fälle von Maladie des Tics convulsifs eine organische Grundlage haben, vielleicht auch zum Teil aus der Chorea minor hervorgehen.
Literaturverzeichnis
Boenheim: Über den Tic im Kindesalter. Klin. Wschr.1930, S. 2005.
Gilles de la Tourette: La maladie des tics convulsifs. Semaine méd.1899, S. 153.
Guttmann: Beobachtungen bei Chorea minor. Z. Neur.107, 584 (1927).
Lotmar: Die Stammganglien und die extrapyramidal-motorischen Syndrome. Berlin: Julius Springer 1926.
Meige u. Feindel: Der Tic, sein Wesen und seine Behandlung. Übersetzt von Giese. Leipzig und Wien: Deuticke 1903.
Oppenheim: Lehrbuch der Nervenkrankheiten. Bearbeitet von Cassirer, Goldstein, Nonne, B. Pfeifer.2. Berlin: Karger 1923.
Selling: The rôle of infection in the ethiology of tics. Arch. of Neur.22, 1163 (1929). Ref. Zbl. Neur.57, 124 (1930).
Straus: Untersuchungen über die postchoreatischen Motilitätsstörungen, insbesondere die Beziehungen der Chorea minor zum Tic. Mschr. Psychiatr.66, 361 (1927).
Wilder u. Silbermann: Beiträge zum Ticproblem. Berlin: Karger 1927.
Wilder: Der Tic convulsiv. Jahreskurse für ärztliche Fortbildung. Maiheft 1930, S. 13.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Runge, W. Beitrag zum Ticproblem. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 127, 96–115 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01760065
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01760065