Zusammenfassung
Drucke zwischen 200 und 800 Atm., die für sich allein noch nicht ausreichen, die Gerinnung des Blutes zu verhindern, heben die Gerinnung auf, wenn sie auf ein Gerinnungssystem mit herabgesetzter Gerinnungsfähigkeit — recalcifiziertes Citratblut mit unter- oder überoptimalem CaCl2-Zusatz — treffen. Derselbe Druckbereich, der die verschiedenen Lebenserscheinungen an Muskeln, Nerven und Zentralnervensystem beeinflußt, ist demnach auch gerinnungswirksam. Je weiter die zugesetzte Calciummenge vom Optimum entfernt ist, desto geringere Drucke genügen zur Gerinnungshemmung. In bezug auf die den Druck überdauernde Nachwirkung gelten dieselben Gesetzmäßigkeiten wie für die hohen Drucke (1500–2000 Atm.) Zum Eingriff in frühere Stufen des Gerinnungsablaufs sind höhere Drucke erforderlich als zum Eingriff in spätere Stufen. Ebenso wie die Druckhemmung kann auch die Magnesiumsulfathemmung sich mit der durch überoptimale Calciumkonzentration verursachten Gerinnungsverzögerung summieren. Bei unteroptimalen Calciummengen wirkt Magnesiumsulfat gerinnungsfördernd und kann, sogar in calciumfreiem Citratblut, das fehlende Ca ersetzen. Gerinnungsförderung durch geringe Drucke ließ sich nicht nachweisen.
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Ebbecke, U., Haubrich, R. Weitere Untersuchungen über die Kompressionsbeeinflussung der Blutgerinnung. Pflügers Arch. 243, 34–38 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01759788
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01759788