Zusammenfassung
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1.
Auf Grund physikalischer und kolloidchemischer Untersuchungen ergibt sich die Bedeutung der Grenzflächenwirkung für das Thrombose-Embolieproblem.
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2.
Die Thrombose erscheint als physico-chemisches, die Embolie als kolloidchemisches Problem.
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3.
Die Ursache der Embolie, die Loslösung des Thrombus von der Gefäßwand, wird in der jedem Thrombus eigenen Retraktionskraft erblickt. Es ist der fast jedem Kolloid zukommende Vorgang der Synärese.
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4.
Es konnte gezeigt werden, daß die Retraktion (= Embolie) durch eine veränderte Benetzbarkeit der Gefäßwand wie auch durch Veränderung der Flüssigkeit (Blutzusammensetzung) im Sinne einer direkten Beeinflussung der Ultra-mikronen verhindert wird.
So sehr ich von der Folgerichtigkeit vorstehender Ausführungen überzeugt bin, so betrachte ich doch die Ergebnisse dieser Experimente nur als einen Versuch, tiefer in das Embolieproblem vorzudringen. Der weiteren Forschung muß es überlassen bleiben, festzustellen, welchen praktischen Wert diese Resultate haben.
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Lampert, H. Neue Anschauungen über das Thrombose-Embolieproblem. Klin Wochenschr 11, 539–543 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01758731
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01758731