Zusammenfassung
Es wird über die klinischen Erfahrungen mit einem neuen synthetischen atropinähnlich gebauten PräparatSyntropan berichtet.
Die parasympathicushemmende Wirkung auf glattmuskuläre Organe unterhalb des Zwerchfells ist gleich stark wie bei Atropin, während die Wirkung auf die Pupille und Speichelsekretion weitgehend unterdrückt ist.
Neben der Ausschaltung unangenehmer Nebenwirkung ist die geringere Nachhaltigkeit der Wirkung in vielen Fällen ein therapeutischer Vorteil.
Infolge der höheren Dosierungsmöglichkeiten bei Syntropan können kolikartige Schmerzen ohne Zusatz von Opiaten rein spasmolytisch bekämpft werden. Wenn Konkrementverhaltung die Ursache der Kolik ist, gelingt die Ausstoßung des Konkrementes in mehreren Beobachtungen früh und erfolgreich.
Bei sehr hoher Dosierung des Syntropans, die wir in der symptomatischen Behandlung des Parkinson bis 0,6 g pro die steigern konnten, war durch Dauerverabreichung des Mittels ohne störende Nebenerscheinungen eine wesentliche Besserung der Rigors und Tremors zu erzielen.
Die wechselnde topische Wirkung und Dosierbarkeit des Pharmakons ist gut vereinbar mit der Annahme individueller Gleichgewichtslagen an den einzelnen Organen.
Literatur
v.Bergmann, Münch. med. Wschr.1913, Nr 4
- Berl. klin. Wschr.1913, Nr 150
- Arch. klin. Chir.121 (1922).
D. H. Dale u.U. J. H. Gaddum, J. of Physiol.70, 109 (1930).
Foerster u.Bencoviss, zit. n.Kroetz im Bethe-Bergmann16, Tl. 2.
Katsch, Klin. Wschr.1922, Nr 18, 902
- Handbuch Mohr-Staehelin 3, Tl. 1, 150.
Kroetz, Bethe-Bergmann16, Tl. 2. „Korrelationen des Autonomen, ... ”
Magnus, Pflügers Arch.122, 210.
Pawlow, Arbeitder Verdauungsdrüsen. Wiesbaden 1898.
Pongs, Kongreßzbl. inn. Med.1921, 452.
Riegel, Dtsch. med. Wschr.1892, Nr 21, 467.
Rieder, zit. n.Katsch im Bergmann—Staehelin.
Römer, Z. Neur.132, 724 (1931).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Ratschow, M. Klinische Dosierung und Wirkungsbreite des Atropins und Eines Synthetischen Tropasäureesters (Syntropan). Klin Wochenschr 13, 8–10 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01758335
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01758335