Zusammenfassung
Die mitgeteilten Versuche zeigen somit, daß besondere funktionelle Zustände des endokrinen Systems den Ablauf und das Ausmaß der Leukocytenreaktion auf Insulin beeinflussen können. Es ist daher auch sehr wahrscheinlich, daß Veränderungen im Tonus und in der Ansprechbarkeit des vegetativen Systems, wie sie im Rahmen der Reaktion des Gesamtorganismus auf schwere Infektionskrankheiten und bei Fieberreaktionen aus anderen Ursachen eintreten, für den Ausfall der Insulinreaktion der Leukocyten von prinzipieller Bedeutung sind. Von nicht minder großer Bedeutung ist daneben aber auch die Reaktionsbereitschaft sowie der momentane Funktionszustand der Zellbildungsstätten und der bereits im Blut befindlichen Leukocyten. Die Beobachtungen, insbesondere beim Myxödem und beim Addison, sprechen uns dafür, daß die Zellen im Blut und in den Bildungsstätten selbst Angriffspunkt der Insulinwirkung sind. Für diese Vermutung sprechen vor allem auch besondere, an anderer Stelle zu beschreibende morphologische Umwandlungen, die die Leukocyten im Verlaufe einer Insulinreaktion durchmachen.
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Stockinger, W., Beckmann, O. Über die Insulinreaktion der Leukocyten des Blutes. Klin Wochenschr 10, 2068–2072 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01758317
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01758317