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Über den Nachweis von Latentem Ikterus durch Intradermale Histamininjektion

Intradermale Histaminquaddeln

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Klinische Wochenschrift Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Intradermale Injektion von Histamin bewirkt bei Patienten mit Ikterus eine Verstärkung der Gelbfärbung des unter der lokalen Histaminwirkung stehenden Hautbezirkes. Die Verstärkung der Gelbfärbung betrifft vor allem und zuerst das Gebiet des hyperämischen Hofes in der Umgebung der Quaddel, später jedoch den Bereich der Quaddel selbst.

  2. 2.

    Verschiedene Tatsachen sprechen mit Sicherheit dafür, daß es sich hier um einen vermehrten Durchtritt des Gallenfarbstoffes durch die Capillaren und um eine lokale Anreicherung desselben außerhalb der Capillaren in der Quaddelflüssigkeit oder im Gewebe handelt.

  3. 3.

    Neben anderen Beobachtungen spricht in diesem Sinne vor allem die Feststellung, daß es auch in Fällen von ganz geringgradigem, aber auch in solchen von fehlendem, bzw. klinisch latentem Ikterus, wenn nur eine mäßige Erhöhung des Bilirubingehaltes des Blutes nachweisbar ist, zu intensiver Gelbfärbung des unter Histaminwirkung stehenden Hautbereiches kommt.

  4. 4.

    Es gelingt auf diesem Wege in einfacher Weise, bei klinisch latentem Ikterus, bei bestehender Erhöhung des Bilirubinspiegels im Blute durch Erzeugung eines lokalen Ikterus in dem unter Histaminwirkung stehenden Hautbereich die Gelbsucht manifest zu machen. Auf diese Weise gewinnt die Histaminquaddelprobe klinisch-diagnostische Bedeutung.

  5. 5.

    Durch die Histaminquaddelprobe läßt sich schon eine Erhöhung des Bilirubinspiegels im Blute auf 1 mg% bei direkter Bilirubinreaktion des Serums nach v. D. Bergh (Diazokuppelung ohne vorherige Alkoholfällung) mit Sicherheit durch lokale Gelbfärbung nachweisen.

  6. 6.

    Bei hämolytischem Ikterus, bei negativer direkter Bilirubinreaktion (nach v. D. Bergh), jedoch positiver indirekter Bilirubinreaktion (erst nach Alkoholfällung eintretender Diazokuppelung) fällt die Histaminquaddelprobe gleichfalls positiv aus. Es besteht jedoch gegenüber den Fällen mit Vermehrung von direktem Bilirubin (bei hepatogenem Ikterus) der Unterschied, daß hier die Gelbfärbung weniger intensiv ist und dieselbe erst bei einem höhergradigen Anstieg des Bilirubinspiegels nachweisbar wird. Bei hämolytischem Ikterus fällt die Histaminquaddelprobe meist bei einem Bilirubinspiegel von über 1 mg % positiv aus, bei einem geringeren Bilirubingehalt des Blutes — unter 1 mg % — und indirekter Bilirubinreaktion fällt die Histaminquaddelprobe in der Regel negativ aus. Doch ist auch beim hämolytischen Ikterus die Histaminquaddelprobe schon zu einer Zeit positiv, wenn klinisch der Ikterus noch latent ist. Somit kommt auch für diese Fälle der Histaminquaddelprobe diagnostische Bedeutung zu.

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Klein, O. Über den Nachweis von Latentem Ikterus durch Intradermale Histamininjektion. Klin Wochenschr 10, 2032–2035 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01757894

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01757894

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