Zusammenfassung
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1.
Von den Seren schwangerer Frauen werden in 46% der untersuchten FÄlle bestimmte StÄmme von Cholera-, Coli-, Ypsilon- und Flexnerbacillen noch in einer Verdünnung 1∶200 agglutiniert, wÄhrend die StÄmme von Shiga-, Typhus-, Paratyphus A-, Paratyphus B-, Breslau- und GÄrtner-Bacillen nicht agglutiniert werden.
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2.
Die verschiedene AgglutinabilitÄt der Bakterien ist der verschiedenen AgglutinabilitÄt und SedimentierfÄhigkeit der Blutkörperchen vergleichbar:
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a)
Dies zeigt sich im Verhalten gegenüber verschiedenen Tiersera;
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b)
Histonsulfat und Lathannitrat bringen zwar alle untersuchten BakterienstÄmme zur Agglutination, aber die für das Gravidserum empfindlichen, Cholera, Coli, Ypsilon und Flexner, sind vor den anderen durch raschere Sedimentierung der Agglutinate ausgezeichnet; entsprechendes gilt für Blutkörperchen;
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c)
auch durch Gelatine und Gummi werden sÄmtliche StÄmme ebenso wie sÄmtliche Blutkörperchen agglutiniert.
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3.
Dieselben Eigenschaften der Blutflüssigkeit der Schwangeren, von welchen die raschere Sedimentierung der Blutkörperchen abhÄngt, scheinen auch die Agglutination der Bakterien zu beherrschen; durch Ausschüttelung mit Kaolin und durch Narkotica lÄ\t sich hier wie dort die Agglutination schwÄchen.
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4.
Der quantitative Unterschied zwischen Serum- und Plasmawirkung, welcher im Verhalten der Blutkörperchen zutage tritt, ist bei den Bakterien nicht nachzuweisen.
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Am Schlusse spreche ich Herrn Professor Dr. Rud. Höber für die liebenswürdige Unterstützung durch Rat und Tat wÄhrend meiner Arbeit meinen allerverbindlichsten Dank aus.
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Vorschütz, J. Untersuchungen über Agglutination und Sedimentierung von Bakterien. Pflügers Arch. 186, 290–298 (1921). https://doi.org/10.1007/BF01755751
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01755751